Geschichte
Bäcker im Markt Raabs
Im Banntaiding von Raabs (=Zusammenfassung der Beschlüsse über das Leben im Ort) wurden bereits 1533 die ersten Bäcker erwähnt, die ersten spezialisierten Berufe.
Die alte Einteilung in Schwarzbäcker, die nur Schwarzbrot herstellen durften, und Weißbäcker, die auch Semmeln und süße Bäckereien herstellten, war bis Ende des 19. Jahrhunderts üblich.
Im Markt Raabs, der um 1750 aus rund 70 Häusern bestand, gab es schon drei, zeitweise sogar vier Bäcker, hauptsächlich Weißbäcker. Die Raabser Bäcker wurden vor Konkurrenz in umliegenden Orten geschützt. Wenn es aber Klagen über das zu geringe Gewicht der Brote gab, verwendeten die Bauern die Ausrede, dass ihre „Bacht“ länger liegen blieb und durch das ausdörren Gewicht verliere aufgrund der Bauern rund um Raabs, die die Eigenproduktion an Brot nicht einstellten. So wurden die Bäcker mit dem „Bäckerschupfen“ bestraft. Dabei wurde der Delinquent in einen Korb gesetzt, der dann mehrmals unter Wasser getaucht wurde, bis der Übeltäter fast ertrank.
Es war üblich, dass Bäckersöhne bereits ab dem 10. Lebensjahr im väterlichen Betrieb lernten.
Hausbesitzer vom Hauptplatz Nr. 18
Die Bäckerei Schneider bekam zuerst die Hausnummer 34, die erst spät von der neuen Straßen-nummerierung abgelöst wurde. Von 1938 bis 1945 hatte das Haus vorübergehend die Adresse Adolf-Hitler-Platz 18.
- Georg Büchel (1666)
- Mathias Pichl (keine Angabe)
- Johann Georg Pichl (1711 – 1751)
- Leopold Pichl (1751 – 1806)
- Theresia Pichl (1807 – 1813)
- Karl Appeldauer (1813 – 1844)
- Franz Wazele (1844 – 1860)
- Franz Diesner (1860 – 1877)
- Adolf Weinstabl (1877 – 1888)
- Karl Popp sen. (1888 – 1913)
- Karl Popp jun. (1913 – 1952)
- Alois Schneider sen. (1952 – 1977)
- Alois Schneider jun. (1977 – 2006)
- Gerald Schneider (seit 2006)
Nach der Betriebsübergabe 1977 an Alois Schneider jun. musste investiert werden in neue Maschinen und eine Tiefkühleinrichtung. Der Lieferwagen für die täglichen „Gai“-Fahrten wurde ebenfalls erneuert. Im Jahr 2000 wurde ein neuer „Stikkenofen“ in Betrieb benommen.