Johann Georg Pichl
Johann Georg Pichl
Er wurde im Jahr 1685 geboren und übernahm 1711 von seiner Mutter Magdalena das Haus samt dem Bäckergewerbe. Die „Becknbehausung“ wurde auf 150 Gulden geschätzt. Er wurde als Weisbäckh bezeichnet.
Er war verheiratet mit Catharina und hatte sieben Kinder. Sein jüngster Sohn Leopold trat, so wie es in Raabs üblich war, das Erbe an. Im Gegensatz zum Weinviertel, wo oft eine reale Erbeteilung üblich war, konnte hier im Waldviertel nur ein Kind erben, das allerdings die anderen Geschwister „hinauszahlen“ musste.
Als Johann Georg Pichl 1751 im Alter von 66 Jahren starb, wurde ein umfangreiches Inventar aufgenommen. Aus der letzten Ernte stammten 20 Pfund „Haar“ = Flachs zur Leinenerzeugung. Vermutlich baute er es selbst auf einem Acker an. Er hinterließ aber auch erhebliche Mehl- und Getreidevorräte. Die umfangreiche Viehhaltung würde man auf dem kleinen Hausgrundstück nicht vermuten, aber er hatte 1 Paar Ochsen, 2 Kühe, 2 Kälber, 1 Zuchtschwein, 16 Ferkel, 5 Schafe und 4 Hennen. Das Mobiliar war dagegen sehr bescheiden: Er besaß nur zwei alte Truhen und ein sehr altes Kleiderkastl.
Seine Witwe Catharina starb 1763.